Seit Xi Jinping an die Macht gekommen ist, versucht die chinesische Regierung, die Vergangenheit der Kulturrevolution aufleben zu lassen und die Religion durch Personenkult zu ersetzen.
In weniger als einem Monat wurden in der Gemeinde Baizi im Stadtbezirk Tongnan der regierungsunmittelbaren Stadt Chongqing* im Südwesten Chinas sieben chinesisch-buddhistische Tempel geschlossen oder vollständig zerstört. All das ist Teil des Plans der Kommunistischen Partei, die alten Zeiten wieder aufleben zu lassen und aus Xi Jinpings China wieder einen Ort zu machen, in dem Despoten mehr verehrt werden, als Gott.
Die in den Jahren der frühen Song-Dynastie (960-1279) erbaute Gemeinde Baizi, gehört zu den ältesten Gemeinden der Welt. Ein Abt aus einem der Tempel von Baizi berichtet, dass die Lokalbehörden zahllose Drohungen gegen ihn ausgesprochen und gesagt hätten, dass die Zerstörung der Tempel und die Beendigung der Andachten direkt von Xi Jinping befohlen worden seien, und dass jeder, der sich dem widersetze, festgenommen und inhaftiert würde.
Am 10. Oktober kam der Dorfvorsteher gemeinsam mit Vertretern der Gemeinderegierung um zehn Uhr morgens in den Bajiao-Tempel im Dorf Shuangmen (Gemeinde Baizi) und zerstörte zwei buddhistische Statuen, indem er ihnen den Kopf abschlug.
Am Nachmittag desselben Tages zerstörten einige lokale Beamte und Mitarbeiter der Justizbehörde gewaltsam mehrere buddhistische Statuen in dem historischen buddhistischen Tempel im Dorf Donglin.
Am selben Nachmittag wurde der Ma‘ansan-Tempel in Baizi dem Erdboden gleichgemacht. Die Beamten der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) hatten dem Abt des Tempels ihre Abrisspläne nicht einmal mitgeteilt.
In derselben Gemeinde wurden drei weitere Tempel zerstört. Am 26. September zerstörten lokale Beamte den Sui‘an-Tempel und am darauffolgenden Tag den Longwang- und den Baique-Tempel. Letzterer wurde in weniger als einer halben Stunde zerstört.
Ein Gläubiger sagte: „Wenn ich die zerbrochenen Statuen und die entheiligten Tempel sehe, ist mein Herz voll tiefem Hass gegenüber der Kommunistischen Partei. Aber das wage ich nicht laut auszusprechen.“
Bericht von Yao Zhangjin
* Chongqing ist die größte der vier regierungsunmittelbaren Städte, die direkt der chinesischen Zentralregierung unterstehen. Sie ist gleichzeitig Stadt und Provinz. Die regierungsunmittelbare Stadt Chongqing ist in 25 Stadtbezirke, neun Kreise und vier autonome Kreise unterteilt.