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Bitter Winter

Ein Magazin über Religionsfreiheit und Menschenrechte in China

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KPCh lässt religiösen Flüchtlingen aus China selbst in Europa keine Ruhe

22/09/2019Xiao Baiming |

Nachdem zahlreiche Versuche fehlgeschlagen sind, die Auslieferung von Asylsuchenden der Kirche des Allmächtigen Gottes aus Südkorea zu bewirken, versuchen die Behörden ihr Glück nun in anderen Ländern.

Chinesische Polizisten
Bild aus dem Internet

Um angesichts der rücksichtslosen Unterdrückung, die oft Folter und langjährige Gefängnisstrafen mit sich bringt, ihr Leben zu retten, müssen manche Mitglieder der Kirche des Allmächtigen Gottes – der größten und am stärksten verfolgten, neuen christlichen Religionsbewegung in China – fliehen und im Ausland Schutz suchen. Doch selbst im Ausland lässt man sie nicht in Frieden: Die chinesischen Behörden sammeln detaillierte Informationen über sie und setzen Undercover-Agenten und Online-Propaganda ein, um sie auch in den Ländern zu schikanieren, in die sie geflüchtet sind. Gleichzeitig werden ihre im Land zurückgelassenen Familien überwacht und verfolgt.

Was die KAG-Mitglieder anbelangt, die nach Südkorea geflohen sind, so hat die KPCh keine Mühen gescheut, um in diesem Land irreführende Kampagnen zu inszenieren, welche zu einer Ablehnung der Asylanträge der Flüchtlinge führen sollten. In zahlreichen Fällen haben die Behörden auch in China lebende Angehörige von KAG-Mitgliedern rekrutiert, die an falschen Demonstrationen in Seoul teilnehmen und ihre religiösen Verwandten zur „Heimkehr“ überreden sollten.

Die letzte Demonstration dieser Art, die von der fanatischen und KPCh-freundlichen südkoreanischen Aktivistin O Myung-ok nach dem Drehbuch der chinesischen Staatssicherheitseinrichtungen organisiert worden war, endete am 24. Juli in einer Blamage. Die KPCh scheiterte erneut dabei, eine Auslieferung von KAG-Mitgliedern nach China zu bewirken.

Nachdem die KPCh-Regierung ihr Glück in Südkorea vergeblich versucht hat, sucht sie nun nach neuen Möglichkeiten, um gegen die KAG vorzugehen. Im Sommer heckten die Staatssicherheitsbehörden neue Pläne aus, um unter Ausnutzung von Familienbanden eine Festnahme und Auslieferung von ins Ausland geflüchteten KAG-Gläubigen zu bewirken.

Ein Staatssicherheitsbeamter aus einer Stadt in Nordchina machte den Vater eines nach Deutschland geflüchteten KAG-Mitglieds ausfindig und setzte diesen unter Druck, ihm bei der Rückführung seiner Tochter nach China zu helfen. Der Beamte erklärte dem besorgten Vater, dass Deutschland ein Land sei, in dem Glaubensfreiheit geachtet wird, und es keine Möglichkeit gebe, seine Tochter festzunehmen und nach Hause zu bringen. „Es gibt nur eine Möglichkeit: Wir müssen Sie dorthin bringen und Sie müssen sie dazu drängen, nach China zurückzukehren“, erklärte der Beamte.

Der Beamte versprach, sämtliche Reisekosten zu übernehmen, da die chinesische Regierung jährlich einen Sonderetat zur Verfügung stelle, um Reisen für Familienangehörige von religiösen Flüchtlingen zu organisieren, die im Ausland „ihre Verwandten suchen“. Dieses Jahr – für Reisen nach Deutschland. Er fügte hinzu, dass das Staatssicherheitsbüro Undercover-Agenten in Deutschland habe, die alles über die ins Ausland geflohenen KAG-Mitglieder wüssten.

Ein Angehöriger eines anderen KAG-Mitglieds erzählte Bitter Winter eine ähnliche Geschichte. Ein Beamter der Lokalregierung suchte ihn im Sommer auf und versprach ihm, alle seine Kosten zu übernehmen, wenn er mit der Regierung kooperiere und sich einverstanden erkläre, seinen im Ausland lebenden Sohn zu suchen. Der Beamte bestätigte, dass die Kirche des Allmächtigen Gottes das Hauptziel der Religionsunterdrückung durch die Regierung darstellt, und versprach, „seinen Sohn zurück nach China zu bringen und zu reformieren“, wenn der Mann mit ihnen in das Land reist, in dem sein Sohn lebt.

In Südkorea sind solche Versuche immer wieder fehlgeschlagen (kein einziges Mal hatte sich ein Flüchtling bereit erklärt, nach China zurückzukehren). Die Sache der asylsuchenden KAG-Mitglieder wird zunehmend von Menschenrechtsorganisationen unterstützt. Warum setzt die KPCh weiterhin alles daran, diese „Familiensuchtrupps“ zu organisieren? Zahlreiche Zeugenaussagen von KAG-Flüchtlingen und ihren Angehörigen zeigen, dass das komplette Projekt ein Betrug ist: Niemand gilt als vermisst und die Familien wären glücklich, wenn sie weiterhin zusammenleben oder einander im Ausland besuchen könnten, wenn in China die Religion nicht unterdrückt und die Gläubigen daran gehindert würden, in ihrer Heimat frei zu leben und ihren Glauben zu praktizieren.

Es ist offensichtlich, dass die „Familiensuch“-Kampagne darauf abzielt, den Menschen in China – allen voran den Gläubigen und Dissidenten – zu zeigen, dass niemand der KPCh gegenüber Ungehorsam zeigen darf – sei es im In- oder Ausland. Außerdem soll dem Oberchef damit demonstriert werden, dass seine Politik der Religionsunterdrückung ohne Einschränkung umgesetzt wird. Im vergangenen Jahr hat Bitter Winter ein vertrauliches Dokument einer Stadtregierung in der Zentralprovinz Henan veröffentlicht. Darin verpflichten sich die städtischen Behörden gegen die Kirche des Allmächtigen Gottes vorzugehen, wobei ihr Ziel darin besteht, „deren inländische Basis zu zerstören und ihren Einfluss im Ausland einzuschränken“. Dies soll im Rahmen einer ein Jahr dauernden Unterdrückungskampagne geschehen, weil Präsident Xi Jinping „sehr genau beobachtet“, welche Bemühungen angestellt werden, um die KAG zu eliminieren.

In diesem speziellen sowie in zahlreichen weiteren Dokumenten werden die Behörden überall in China dazu aufgefordert, alle verfügbaren Kommunikationskanäle für Propagandakampagnen gegen die KAG zu nutzen und die Gesellschaft sowie die Familienangehörigen dazu zu bewegen, „Informationen über Aktivitäten der Kirche des Allmächtigen Gottes weiterzugeben und dabei mitzuwirken, Kritikpunkte gegen sie zu finden und sie bloßzustellen“. Aus diesem Grund sind in jeder Ecke des Landes Spruchbänder und Mitteilungen allgegenwärtig, die sich gegen die KAG richten, oder in denen Belohnungen für die Denunzierung von deren Mitgliedern versprochen werden.

Der von Bitter Winter produzierte Dokumentarfilm Der lange Arm des Drachen: Wie China Flüchtlinge, die vor religiöser Verfolgung ins Ausland fliehen, schikaniert zeigt detailliert, wie religiöse Verfolgung in China die Menschen in die Flucht treibt, und wie die KPCh versucht, zu verhindern, dass die Flüchtlinge im Ausland Asyl erhalten. Der Film zeigt auch die „Weggenossen“ der KPCh, die mit dem chinesischen Geheimdienst und den chinesischen Sicherheitsdiensten zusammenarbeiten, um die Flüchtlinge zurück „nach Hause“ nach China zu bringen.

Tatsächlich ist es so, dass das Gefängnis das neue Zuhause der KAG-Mitglieder wird, sobald sie erst einmal rückgeführt wurden. Ein Beispiel dafür ist Zhao Xueliang, die am 31. August vergangenen Jahres aus Deutschland rückgeführt wurde. Seit ihrer Rückführung nach Peking hat niemand mehr etwas von Zhao gehört.

Eine weitere KAG-Angehörige, Wang Aixian, flüchtete vor der KPCh-Verfolgung und suchte Asyl in der Schweiz. Im März 2017 wurde sie – nachdem ihr Asylantrag abgelehnt worden war – nach China rückgeführt und im gleichen Jahr am 7. Oktober von den Behörden verhaftet und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Sie befindet sich immer noch in Haft. Zahlreiche weitere KAG-Mitglieder wurden ebenfalls festgenommen, inhaftiert und sogar brutal gefoltert, nachdem sie nach China zurückgekehrt waren.

Bitter Winter hat auch zahlreiche Berichte darüber erhalten, dass Verwandte von manchen KAG-Gläubigen, die nach Japan geflohen sind, ebenfalls von der KPCh schikaniert und dazu angehalten worden wären, nach Japan zu reisen, um dort „nach ihren Verwandten zu suchen“.

Tags: die Kirche des Allmächtigen Gottes, Flüchtlinge

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