Quelle: Unmittelbare Berichte aus NGOs
Am 20. Juni 2018, während der jährlichen Konferenz des CESNUR, dem Zentrum für Studien über neue Religionen, die in Nantou (Taiwan) stattgefunden hat, hat Professor Massimo Introvigne, Chefredakteur von Bitter Winter, die wissenschaftliche Literatur über Fake News rezensiert, und die Kampagne gefälschter Nachrichten analysiert, die von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) organisiert wird, um die Verfolgung der Kirche des Allmächtigen Gottes (CAG), einer chinesisch-christlichen neuen religiösen Bewegung, zu rechtfertigen. Introvigne beschrieb die Zuschreibung des Mordes an einer Frau in einem McDonalds-Restaurant in Zhaoyuan im Jahr 2014 an die KAG als „die Mutter aller Fake News“. Der Mord wurde jedoch tatsächlich von einer anderen Bewegung mit einem ähnlichen Namen begangen.
Die Sitzung zur KAG auf der CESNUR-Konferenz umfasste auch Vorträge der amerikanischen Wissenschaftlerin Professor Holly Folk über die Frage, warum die KAG in der Tat als „christliche“ neue religiöse Bewegung bezeichnet werden sollte, und von Rosita Šorytė, Präsidentin des Internationalen Observatoriums für Religionsfreiheit von Geflüchteten und stellvertretende Chefredakteurin von Bitter Winter, warum die Gründe für die Ablehnung des Flüchtlingsstatus der KAG-Asylbewerber falsch seien.
Während der Sitzung wurde auch bekannt gegeben, dass die angesehene Londoner Anwaltskanzlei Obaseki & Co Ltd am Morgen des 20. Juni eine Beschwerde bei der Arbeitsgruppe der Vereinten Nationen über willkürliche Inhaftierung eingereicht hatte, in der die Fälle von zwei festgenommenen Mitgliedern der KAG angeprangert wurden, die in China aus keinem anderen Grund verhaftet und verurteilt worden waren, als in der KAG aktiv zu sein. Obaseki bemerkte, dass das Verbrechen, das nach Artikel 300 des chinesischen Strafgesetzbuches bestraft wird, „einen xie jiao zu verwenden“ – ein Begriff, dessen korrekte Übersetzung nicht „böse Sekten“, sondern „heterodoxe Lehren“ ist – die von chinesischen Gerichten als in irgendeiner Eigenschaft „aktiv in einem xie jiao“ zu sein interpretiert wird, ein “ Gewissensverbrechen“ sei. KAG-Mitglieder werden wegen dem einzigen Verbrechen, nämlich der Ausübung und Verbreitung ihrer Religion, die Teil ihrer religiösen Freiheit ist, eingesperrt.
Ebenfalls am 20. Juni sprach Herr Thierry Valle im Auftrag seiner Organisation, der von der ECOSOC akkreditierten NGO CAP-LC und mehrerer anderer NGOs, im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen und verurteilte sowohl die Fake News über als auch die Verfolgung der KAG. Herr Valle bemerkte, dass es in der Tat hunderte von Fällen willkürlicher Inhaftierung von Mitgliedern der KAG in China, zu denen seine Organisation Dokumente erhalten habe, gibt.