Es ist durchaus üblich, dass die öffentlichen Behörden Chinas lokale Kriminelle dafür einsetzen, um ihre Belange zu verfolgen. In einem Fall in Jiangxi kostete das einer Frau das Leben.
Letztes Jahr im Mai unternahmen Beamte der Stadt Madang in Jiangxi mehrere Versuche, Ländereien im Dorf zu kaufen. Sie wollten es billig erwerben, es dann sehr viel teurer an kommerzielle Bauunternehmer weiterverkaufen und den Gewinn für sich einstreichen.
Nachdem sich die Bewohner des Dorfes Yuejin mehrmals geweigert hatten, ihr Land zu verkaufen, entschied der Bürgermeister der Stadt, bewaffnete Angestellte dorthin zu schicken und auch lokale Kriminelle anzuwerben. Am 30. Dezember begaben sich die Männer zu dem Dorf und begannen mit dem Bagger das Land umzugraben. Mehr als 40 Dorfbewohner protestierten gegen dieses unrechtmäßige Vorgehen.
Die Männer – sowohl die Polizeibeamten als auch die Kriminellen – hatten die Anweisung, Gewalt anzuwenden, um die Dorfbewohner einzuschüchtern. Während manche in Autos weggebracht wurden, wurden mehrere ältere Dorfbewohner zu Boden geworfen. Andere wurden von den Taugenichtsen dermaßen geschlagen, dass sie Schaum vor dem Mund hatten.
Die Dorfbewohnerin Zhu Xuecheng versuchte Ländereien zu retten, indem sie von den Männern Erklärungen verlangte. Daraufhin packten die Kriminellen sie und warfen sie auf einen Bagger. Sie wurde umgehend ins Krankenhaus gebracht, starb aber vier Tage später. Die Lokalregierung versuchte, diesen Vorfall vergessen zu machen und bot der Familie 80 000 RMB (11 000 USD) als Entschädigung an, doch diese lehnte das Geld ab. Es wird berichtet, dass der Bürgermeister der Stadt die Hand gegen Frau Zhus Tochter erhoben hätte, was die Dorfbewohner in große Wut versetzte.
In China verwenden Regierungsvertreter des Öfteren Steuergelder, um Banden zu finanzieren. Bitter Winter hat in der Vergangenheit über ähnliche Vorfälle berichtet, bei denen Kriminelle dafür eingesetzt worden waren, Ackerland zu beschlagnahmen. In anderen Fällen wurden sie dafür eingesetzt Kirchen zu zerstören oder zu verwüsten.
Bericht von Lin Yijiang