Die Behörden nahmen auch die Predigerin fest und beschlagnahmten das Kirchenvermögen.
Am 26. August kam der Leiter des Büros für Ethnische und Religiöse Angelegenheiten der Stadt Dongguan (Guandong) zusammen mit mehr als einem Dutzend Polizeibeamten zur Kirche des Hauses Davids in Chan’an.
Zu diesem Zeitpunkt befanden sich mehr als 80 Gläubige beim Gottesdienst. Die Polizeibeamten verlangten, dass das Treffen sofort beendet wird und behaupteten, es handle sich dabei um eine “illegale Versammlung“. Als die Predigerin später den Polizisten ihre Genehmigung vorlegte, sagten sie, diese sei auch illegal und nahmen sie fest.
Währenddessen machte ein älterer Gläubiger Fotos von den Vorgängen, um Beweise gegen die Behörden zu haben. Als die Polizeibeamten dies entdeckten, drohten sie ihm nicht nur damit aufzuhören, sondern löschten auch die Fotos auf seinem Telefon.
Eine Woche später setzte die Polizei circa 20 Polizeiautos und mehr als zehn Motorräder ein, um die Gegend in der Nähe der Kirche zu patrouillieren. Außerdem wurden Polizisten am Eingang der Kirche postiert, um die Gläubigen daran zu hindern, diese zu betreten.
Am 13. September gaben die Behörden eine Mitteilung zur “Ordnungsstrafen-Anhörung“ heraus, gemäß der die 56 000 RMB Spendengelder der Kirche zu “illegalen Einkommen“ erklärt und beschlagnahmt worden waren. Zusätzlich wurde eine Geldstrafe von 56 000 RMB verhängt, sodass sich die Gesamtsumme auf 112 000 RMB (16 000 USD) belief.
Die Kirche des Hauses Davids gehört zu den beliebtesten Hauskirchen in Guangdong, die derzeit geschlossen wurden. Bitter Winter hat bereits über die Vorfälle berichtet, die zur Schließung der Reformierten Bibelkirche und der Ronggui Lane-Kirche in Guangzhou geführt haben. Im April dieses Jahres haben die Behörden auch die Lighthouse-Kirche in der Stadt geschlossen, woraufhin 200 Gläubige keine Andachtsstätte mehr hatten.
Bericht von Lin Yijiang