Am 22. Juli werden Verwandte von Flüchtlingen der Kirche des Allmächtigen Gottes, die dazu gezwungen oder entsprechend manipuliert wurden, in Korea falsche „Spontandemonstrationen“ durchführen. Einige Verwandte haben sich jedoch geweigert, überhaupt nach Seoul zu reisen.
von Bai Shengyi
Aufmerksam verfolgt Bitter Winter das Komplott der KPCh, Flüchtlinge der Kirche des Allmächtigen Gottes (KAG) daran zu hindern, in Korea Asyl zu erhalten und zu erreichen, dass sie wieder nach China zurückgeschickt werden. Wie wir berichtet haben, schikaniert die KPCh weiterhin in China lebende Verwandte der in Südkorea lebenden KAG-Flüchtlinge und stachelt diese auf, lockt oder zwingt sie gar, nach Südkorea zu reisen, um an falschen „Spontandemonstrationen“ und Protesten teilzunehmen, als Versuch, die KAG-Flüchtlinge verhaften und nach China deportieren zu lassen.
Bitter Winter hat bereits berichtet, wie die KPCh erneut Einschüchterungs- und Bestechungsversuche gegen die in China ansässigen Verwandten von in Südkorea lebenden KAG-Flüchtlingen unternommen hat und sie vom 22. bis 24. Juli nach Seoul schicken wird, um „nach Verwandten zu suchen“. Die südkoreanische Anti-xie jiao und Pro-KPCh Aktivistin O Myung-ok (오명옥), eine berüchtigte Fanatikerin, deren volksverhetzende Hassreden und Aktivitäten mehrere koreanische Minderheiten angreifen, ist die Organisatorin und der Kopf hinter dieser Veranstaltung in Südkorea. Sie hat bereits den Terminplan für die Schikanierungen und Angriffe auf die KAG-Flüchtlinge dort angekündigt. Frau O. behauptet auch, dass Mitglieder der KAG gefährlich sind, weil sie mit „islamischen Extremisten“ zusammenarbeiten, womit sie die weltlichen Mitglieder der Campaign for Uyghurs (Kampagne für Uiguren) meint, die sich für die Menschenrechte der Uiguren einsetzt, die in den berüchtigten Transformation durch Bildung-Lager in Xinjiang festgehalten werden und die zusammen mit Mitgliedern der KAG am 20. Juni an einer Konferenz in Seoul teilgenommen haben und mit absoluter Sicherheit keine „Extremisten“ sind.
Auf ihrer Webseite „Religion und Wahrheit“ veröffentlichte Frau O. einen Beitrag, in dem sie erklärte, dass es insgesamt 25 Familienmitglieder gibt, die diesmal nach Südkorea reisen werden, um zu demonstrieren. Vielleicht ist einigen von ihnen nicht ganz klar, dass, wenn ihre Verwandten, die derzeit in Südkorea auf Asyl warten, wirklich nach China zurückkehren sollten, sie nicht „nach Hause“ zurückkommen, sondern direkt ins Gefängnis wandern werden. Andere wissen um die Wahrheit, wurden aber von der KPCh dazu gezwungen, nach Korea zu reisen, andernfalls…
Bitter Winter hat mit einer Frau aus der nördlichen Provinz Hebei (deren Namen wir aus Sicherheitsgründen nicht nennen) gesprochen, die sich weigerte, nach Südkorea zu reisen und an den falschen Demonstrationen teilzunehmen. Sie wurde von der KPCh zu einer Diskussion eingeladen. Ihr Sohn ist Mitglied in der Kirche des Allmächtigen Gottes und musste, um nicht von der KPCh verhaftet und verfolgt zu werden, gezwungenermaßen ins Ausland fliehen und dort Asyl beantragen. Nachdem die KPCh dies herausgefunden hatte, schikanierte sie seine Mutter wiederholt und bestellte sie zur örtlichen Nationalen Sicherheitsbrigade und zur Polizeistation, um sich einer Befragung und Untersuchung zu unterziehen. Dort wurde sie intensiv dazu gedrängt, nach Südkorea zu reisen, um an den falschen Demonstrationen teilzunehmen.
Im Mai erhielt sie einen Anruf von einem Regierungsbeamten, der behauptete, für die religiöse Verwaltungsarbeit zuständig zu sein und der sie nach dem Glauben ihres Sohnes an den Allmächtigen Gott fragte und ein Treffen mit ihr vereinbarte.
„Der Beamte zeigte mir ein Foto meines Sohnes in Südkorea und fragte mich, wann er genau ins Ausland gegangen wäre und ob ich mit ihm Kontakt habe“, erzählte die Frau, die sich genau an das Treffen an jenem Tag erinnerte. „Ich habe mich gefragt, woher der Mann wusste, dass mein Sohn in Südkorea war und wie er an das Foto gekommen war. Seine Antworten waren ziemlich ausweichend.“
Die Frau berichtete weiter, dass ihr der Regierungsbeamte gesagt habe: „Dein Sohn hat an den Dreharbeiten zu einem Film der KAG in Südkorea teilgenommen. Der Staat trifft nun gerade Vorkehrungen, damit du und deine Familienangehörigen nach Südkorea reisen, an Demonstrationen mit Bannern und Slogans vor der Botschaft und dem Konsulat in Südkorea teilnehmen und die südkoreanische Regierung auffordern können, diese Angelegenheit persönlich zu klären [womit natürlich die Deportation von Mitgliedern der KAG nach China gemeint ist]. Alle Kosten für diese Reise ins Ausland trägt selbstverständlich der Staat. Wenn du also die Gelegenheit hast, ihn dort zu treffen, musst du einen Weg finden, ihn mit nach China zurückzubringen!“
Während des Gesprächs sah die Frau zufällig, dass der Regierungsbeamte eine Liste mit Informationen über mehrere Personen in der Hand hielt – einschließlich ihres Sohnes – welche Schulen sie besuchten (und wann), wo sie wohnten (und wann) und wo sie ihren Personalausweis zuletzt benutzt hatten. Der Inhalt war sehr detailliert. Der Regierungsbeamte sagte, sie würden diese Liste verwenden, um jede Familie einzeln zu finden und den Plan auszuführen, sie nach Südkorea zu bringen, um dort zu demonstrieren.
Der Beamte sagte ihr sogar ganz unverschämt ins Gesicht: „Fremde Länder haben ihre eigenen Gesetze. Erst nachdem sie [die Mitglieder der KAG] wieder chinesischen Boden betreten haben, können wir sie verhaften.“ Also ist ganz klar, dass die KAG-Flüchtlinge, sobald sie nach China zurückkehren, unverzüglich verhaftet und inhaftiert werden. Die Frau ist äußerst besorgt um die Sicherheit ihres Sohnes und lehnte die Aufforderung des Beamten ab. Sie ist auch bereit, alle entsprechenden Konsequenzen zu tragen.
Laut einem von Bitter Winter veröffentlichten internen Dokument der KPCh gegen die als xie jiao verbotenen Gruppen hat die KPCh bereits 2015 mit der Planung der Umsetzung einer Überwachung von Mitgliedern der KAG, die ins Ausland geflohen sind, begonnen und einen Weg zu finden versucht, wie sie nach China zurückgeschickt werden könnten. Das Dokument forderte Beamte in ganz China ausdrücklich dazu auf, Mitglieder der Falun Gong und der KAG, die das Land verlassen hatten, genau zu untersuchen, ein umfassendes Verständnis ihrer derzeitigen Situation zu bekommen (einschließlich aller Aktivitäten, mit denen sie im Ausland beschäftigt sind, wer ihre Verwandten in China sind und was diese tun, und so weiter), eine Analyse jeder einzelnen Person durchzuführen und einen speziellen Vorgehensplan für jede Person zu erstellen. Seitdem hat die KPCh wiederholt Pläne veröffentlicht, wie gegen KAG-Flüchtlinge im Ausland unerbittlich vorzugehen sei. Und mit Hilfe von Frau O. hat die KPCh immer wieder böswillige Angriffe und Demonstrationen gegen Flüchtlinge der KAG in Südkorea gestartet.