Nachdem die KPCh ein Vorgehen gegen religiöse Statuen angeordnet hatte, wurden viele auf bizarre Weise modifiziert, da dies die einzige Alternative zur Zerstörung war. Bitter Winter sammelt hier einige typische Fälle für unsere Leser.
Am 23. Mai 2018 hielt die zentrale Arbeitsabteilung der Vereinigten Front ein Treffen ab, um gegen große religiöse Statuen im Freien vorzugehen. Während des Treffens forderten die Beamten diese Arbeit als Teil der politischen Aufgabe, die Religionspolitik der Zentralregierung umzusetzen. Sie forderten jede lokale Regierung im ganzen Land auf, die Verwaltung und Kontrolle über große religiöse Statuen unter freiem Himmel zu intensivieren, und forderten sie auf, „die Verantwortlichkeiten festzulegen und ihren Arbeitsplan zu verdeutlichen“ und „die Erfüllung der Aufgabe vor dem festgelegten Datum sicherzustellen“.
Nach Erlass des Beschlusses wurden religiöse Statuen in ganz China systematisch unterdrückt. Open-Air-Religionsstatuen werden nun nacheinander „reguliert“. Einige werden abgerissen, andere müssen in Schutz genommen werden. Auch Statuen in berühmten Naturgebieten sind nicht verschont geblieben. Buddhistische und taoistische Statuen sind mit der schlimmsten Katastrophe seit der Kulturrevolution konfrontiert.
Um religiöse Statuen vor dem Abriss zu bewahren, haben sich die Gläubigen und das Personal von Naturgebieten in ganz China den Kopf zerbrochen, um Ideen zu finden. Die atemberaubende und bizarre „Kunst“, die geschaffen wurde, um Statuen zu modifizieren und Abriss zu verhindern, brachte die Menschen zum Lachen. Gleichzeitig waren viele empört über die mutwillige Unterdrückung der Religionen durch die KPCh und die Verschwendung von Arbeitskräften und Ressourcen.
“Erste Guanyin von Shandong“ erhielt ein Facelifting, das aussah wie Konfuzius
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4A-Level-Landschaft in Liaoning: Guanyin-Statue mit Facelifting; Ksitigarbha Bodhisattva Statue eingewickelt
Die Statue des Bodhisattva Samantabhadra oder des „Allumfassend Guten“ in Provinz Liaoning wurde bis zur Unkenntlichkeit verändert: Der Körper der Gottheit wurde entfernt und durch eine Struktur ersetzt, welche die Ernte der Feldfrüchte symbolisieren soll.
Die Statue von Guanyin, der buddhistischen Göttin der Barmherzigkeit, wurde umgewandelt, sodass sie nun Chang‘e ähnelt, welche in der chinesischen Mythologie die Göttin des Mondes ist. Dafür wurden ihrer Frisur ein Haarknoten und Bänder hinzugefügt. Die ursprüngliche buddhistische Aufschrift auf dem Sockel der Statue wurde durch die Aufschrift „Chang‘e fliegt zum Mond“ ersetzt.
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Ökologischer Gartenfriedhof Dahebei in Tieling, Liaoning: Kopf der Statue „Guanyin mit vier Gesichtern“ in Form einer Blume
Im Mai 2019 wurde der Ökologische Garten-Friedhof von Dahebei im Kreis gezwungen, einer Guanyin-Statue ein „Facelifting“ zu verpassen, um diese vor dem Abriss zu bewahren.
Die „Viergesichtige Guanyin“-Statue auf dem Friedhof war über 20 Meter hoch. In einem mehr als dreimonatigen Renovierungsprojekt wurde der Kopf der Statue in Form einer Lotosblüte gebracht. Jetzt sieht dieses Abbild nicht im Geringsten mehr wie Guanyin – die buddhistische Göttin der Barmherzigkeit – aus.
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Junlongquan-Friedhof in Tieling, Liaoning: Statue des Ksitigarbha-Bodhisattva in „wortlose Marmorstele“ umgewandelt
Eine über zehn Meter hohe Statue der Kṣitigarbha-Bodhisattva auf dem Junlongquan-Friedhof im Kreis wurde zwei Mal versteckt. Das erste Mal war sie unter verzinkten Eisenplatten verborgen worden, auf denen die „Die 24 Beispiele kindlicher Pietät“ geschrieben standen. Doch die lokalen Beamten beschlossen, dass dies nicht ausreicht. Der Verantwortliche für den Friedhof musste die buddhistische Statue mit Marmorplatten umgeben.
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Buddhistische Statuen auf einem Friedhof in Fujian: Die Statue der Guanyin des Tropfenden Wassers wurde unter einer künstlichen Felskonstruktion aus Stahlbeton zu verbergen.
Im April verlangte die Vereinigte Arbeitsfront, dass zwei große buddhistische Statuen auf einem Friedhof in Shengquan im Stadtbezirk Jin‘an in Fuzhou, der Hauptstadt der südöstlichen Provinz Fujian, abgerissen werden sollten. In der Hoffnung, die Statuen retten zu können, verhandelte der Verantwortliche des Friedhofs mit den lokalen Behörden und bat diese, es ihm zu erlauben, die Statuen unter einer künstlichen Felskonstruktion aus Stahlbeton zu verbergen.
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Laojun-Berg in Henan: Staat versteckt die weltgrößte Bronzestatue von Laotse
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Laotse-Skulptur verborgen, weil sie „gegen Religionsvorschriften verstößt“
Eine solche Skulptur sollte am 12. Oktober 2018 auf dem Wugong-Berg in dem nationalen Landschaftsschutzgebiet der Ebene 4A, Yangshimu, im Kreis Anfu im Zuständigkeitsbereich der Stadt Ji‘an in der südöstlichen Provinz Jiangxi zerstört werden. Dabei handelte es sich um das in den Berg gehauene Antlitz Laotses. Die Lokalregierung erklärte, dass diese Skulptur gegen Artikel 30 der Neuen Verordnung für Religionsangelegenheiten verstoße, in dem steht, dass „Organisationen und Personen, bei denen es sich nicht um Religionsgruppen, Tempel oder Kirchen handelt, keine großen, religiösen Freiluftstatuen errichten dürfen“.
Einer der Mitarbeiter des Landschaftsschutzgebiets berichtete, dass die 2017 von dem in der Provinz Fujian bekannten Bildhauer Wang Ronghai geschaffene, 16 Meter breite und 23 Meter hohe Skulptur über vier Millionen Renminbi (ungefähr 520 000 Euro) gekostet habe. Nach ihrer Fertigstellung wurde die Skulptur zum Wahrzeichen des Landschaftsschutzgebiets und war bei den Touristen sehr beliebt.
Lokale Quellen berichteten, dass der ursprüngliche Plan der Regierung darin bestanden habe, die Skulptur zu sprengen. Allerdings hatte die Verwaltung des Landschaftsschutzgebiets sich dem widersetzt, da sie befürchtete, dass die Explosion eine Gefahr für das umliegende Gebiet darstellen könnte. Außerdem befand sich die Skulptur gegenüber dem Eingang zur Seilbahn des Landschaftsschutzgebiets. Nach einigen Verhandlungen wurde schließlich die Entscheidung getroffen, die Skulptur zu verbergen.
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Einer populären Touristenattraktion in Hebei: Arhatstatuen wurden mit künstlichen Blumen dekoriert
Internen Quellen zufolge berief das Büro für Religiöse Angelegenheiten in Wu’an, einer Stadt auf Bezirksebene im Südwesten der Provinz Hebei, Anfang November ein Treffen ein, um eine Anordnung der zentralen Behörde zu diskutieren, nach der verlangt wurde, die Kontrolle über Religionen auszubauen. Bei dem Treffen wurde die Prävention der Ausbreitung der tibetanischen buddhistischen Kultur betont und verlangt, alle Aktivitäten von Buddhisten vor Ort einzugrenzen und zu überwachen.
Die örtlichen Behörden haben auch verlangt, dass in 502 Verwaltungsdörfern unter der Gesetzbarkeit der Stadt Wu’an alle religiösen Statuen abgebaut werden sollten, wie es die Vorschriften der neuen Regelungen zu Religiösen Angelegenheiten erfordern. Sogar populäre Touristenattraktionen mit buddhistischer Thematik wurden nicht verschont.
Um die Statuen zu schützen, entschieden ortsansässige Personen, sie zu verstecken: Einige wurden in grüne Gewänder gewickelt und mit künstlichen Blumen dekoriert, während andere hinter Werbetafeln versteckt wurden.
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Gansu: Die Nanhai Guanyin-Statue wurde abgedeckt
Die Dorfbewohner sagen, dass sie die Mitteilung der Regierung, nach der ihnen befohlen wurde, die Statue zu entfernen, nur ein Jahr, nachdem sie sie aufgestellt hatten, erhielten. Ein Beamter der Zentralabteilung Vereinigte Arbeitsfront, auch ZVAF, teilte den Leitern des Tempels mit: „Ihr müsst gut mit der Kommunistischen Partei kooperieren. Sonst wird sie [die Statue] definitiv zerstört. Egal, über welche Methode ihr nachdenkt, diese Guanyin-Statue darf niemals wieder gesehen werden.“
Unter dem Druck der Regierungsbeamten hatten die Dorfbewohner keine andere Wahl, als die gesamte Guanyin-Statue im Oktober 2018 mit einem großen schwarzen Sonnenschutznetz abzudecken. Seitdem ist die Guanyin-Statue von außen vor der Welt verborgen; das gesamte äußerliche Erscheinungsbild der Statue ist unsichtbar.