Anfang Dezember mobilisierten die Provinzbehörden von Heilongjiang ein riesiges Polizeiaufgebot und begannen mit Massenfestnahmen von KAG-Mitgliedern.
Allein in einer Dezemberwoche wurden bei Durchsuchungen mindestens 52 Mitglieder der Kirche des Allmächtigen Gottes (KAG) aus acht Städten in der nordöstlichen Provinz Heilongjiang von der Polizei festgenommen.
Diese Durchsuchungen und Festnahmen während der Weihnachtsfeiertage waren nur die jüngsten in einer Reihe von Durchsuchungen und Festnahmen in den letzten sechs Monaten in ganz China. Seit dem Sommer werden Massenfestnahmen gegen KAG-Mitglieder in allen chinesischen Provinzen und Gebieten durchgeführt.
Nach KAG-Statistiken haben die Behörden in zwei in der Nähe liegenden Provinzen im Nordosten ähnliche großflächige Massenfestnahmen durchgeführt. Dieses Vorgehen begann im Juni in der Provinz Liaoning, wo die Polizei 795 KAG-Mitglieder festgenommen hatte. Im September wurde die Verfolgung auf die Provinz Jilin ausgeweitet. Dort führten die Provinzbehörden eine konzertierte Operation in 16 Städten durch, in deren Rahmen 256 Christen festgenommen wurden und mindestens eine Person starb.
Die Dezember-Massenfestnahmen in Heilongjiang dauern an. Quellen berichten, dass die Lage der Christen vor Ort prekär ist und dass mit mehr als den bislang bestätigten 52 Festnahmen gerechnet wird.
Auch aus anderen Provinzen in ganz China gibt es Berichte über ähnliche Massenfestnahmen. Die Behörden in Shandong, Shaanxi, Jiangsu, Anhui und anderen Provinzen sollen in großem Maßstab gegen KAG-Mitglieder vorgehen. So wird zum Beispiel aus der nahe dem Gelben Meer gelegenen Stadt Zibo (Shandong) berichtet, dass mindestens 76 Christen innerhalb von zwei Tagen, am 15. und 16. November, festgenommen worden sind.
Bericht von Piao Junying