Sieben der Kirchenleiter aus der Inneren Mongolei waren nach ihrer Verhaftung zu fünf und mehr Jahren Haft verurteilt worden.
Am 26. Juni 2017 wurden Zhu Dianhe und acht weitere Hauskirchenleiter, die sich bereits über ein Jahr lang in Haft befunden hatten, zur Verhandlung zu einem Gericht in der Stadt Chifeng im Autonomen Gebiet Innere Mongolei gebracht. Alle erhielten Gefängnisstrafen unter dem Vorwurf, „eine xie jiao-Organisation organisiert und genutzt zu haben, um die Gesetzesvollstreckung zu untergraben“. Ihre Urteile lauteten wie folgt:
Zhu Dianhe wurde zu sechseinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 50 000 RMB (ungefähr 7142 USD) verurteilt. Zhang Wencai und Zhang Yajie wurden zu jeweils sechs Jahren Haft und 45 000 RMB (ungefähr 6428 USD) verurteilt. Tang Yanping, Wang Licheng, Cui Min und Zhang Shu wurden jeweils zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 40 000 RMB (ungefähr 5714 USD) verurteilt. Feng Yong und Kong Guiqing wurden jeweils zu zweieinhalb Jahren Haft und Geldstrafen von 30 000 (ungefähr 4285 USD) verurteilt.
Sechs der Gläubigen legten Berufung gegen die Urteile ein, doch diese wurde abgewiesen und die ursprünglichen Gefängnisstrafen wurden beibehalten.
Quellen berichten, dass die neun Christen bereits zuvor von der Polizei in den Tagen vom 22. bis 25. November 2014 in Haft genommen worden waren. Außerdem waren 590 000 RMB (ungefähr 85 830 USD) Kirchengelder und eine große Anzahl religiöser Bücher beschlagnahmt worden.
Damals war Zhang Wencai fünf Tage nach der Verhaftung auf Kaution entlassen worden, doch die anderen acht Kirchenleiter wurden alle bis zu ihrer Entlassung (ebenfalls auf Kaution bis zur Verhandlung) weitere zwei Monate lang festgehalten. Im März 2016 wurden sie alle erneut festgenommen.
Nach Artikel 300 des Strafgesetzes der Volksrepublik China wird die Beteiligung an einer xie jiao mit einer Gefängnisstrafe von drei bis zu sieben Jahren – oder mehr – bestraft. Die KPCh nutzt diese Vorschrift aus, indem sie religiöse Gruppen, die sie auslöschen will, auf ihre xie jiao-Liste setzt, dann deren Kirchenleiter zu schweren Gefängnis- und Geldstrafen verurteilt und auf diese Weise versucht, die religiöse Gruppe gänzlich zu zerstören. Über einige wichtige Kirchenleiter wurden sogar Gefängnisstrafen von bis zu 20 Jahren verhängt.
Bericht von Gu Qi