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Bitter Winter

Ein Magazin über Religionsfreiheit und Menschenrechte in China

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Der Internationale Tag des Friedens bei den UN in Genf: Wie sich verfolgte, neue Religionen für weltweite Harmonie und Gerechtigkeit einsetzen

21/09/2019Massimo Introvigne |

An einem Runden Tisch nahmen neben vielen anderen auch CESNUR und die Kirche des Allmächtigen Gottes teil.

Ein runder Tisch in Genf

von Massimo Introvigne

Religionen: Quelle oder Hindernis für den Frieden?

Am 19. September 2019 fand bei den Vereinten Nationen in Genf eine gut besuchte Nebenveranstaltung zum Thema „Den Einfluss des Friedens erweitern“ statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Fundación Vida Grupo Ecologico Verde und Mejora – Fundation for the Improvement of Life, Culture and Society zusammen mit einem Dutzend Partner, unter anderem mit CESNUR, dem Zentrum für Studien über Neue Religionen, und Mutterorganisation von Bitter Winter. Das Datum war zur Feier des Internationalen Tag des Friedens gewählt worden.

Man hatte mich gebeten, die zweite Sitzung zu leiten, die dem Beitrag neuer Religionen zur Förderung des Weltfriedens gewidmet war. Ich erklärte, dass die erste zu beantwortende Frage jene sei, ob Religion im Allgemeinen eine Quelle oder ein Hindernis für Frieden darstellt. Dies ist eine der ältesten Fragen der Religionswissenschaft. Paradoxerweise waren die Anfänge der Religionswissenschaft von Sozialwissenschaftlern geprägt, die nicht religiös waren, oder nur wenig für Religion übrighatten. Zu diesen gehörten unter anderem Karl Marx (1818–1883) und Émile Durkheim (1858–1917). Sie waren der Meinung, dass Religion im besten Fall zur sozialen Kontrolle der unteren Klassen diente – für Durkheim eine gesellschaftliche Notwendigkeit, für Marx Opium für das Volk.

Aktuell haben die Zunahme religiös motivierter Terroranschläge sowie pädophile Kirchenleute viele weltliche Philosophen und Medien zu der Behauptung verleitet, dass Religion in Wirklichkeit eine Bedrohung für den Weltfrieden darstelle. Es ist jedoch so, dass diese Frage nicht mit einfachen Schwarz-Weiß-Antworten beantwortet werden kann. Es gibt Terroristen, die sich irreführend auf Gott berufen, und pädophile Priester und Geistliche unterschiedlicher Religionen – doch es gibt auch zahllose gute Menschen, die wegen ihres Glaubens ihren Mitmenschen, den Armen, Alten und Kranken, helfen. Soziologen wie Rodney Stark und Brian Grim haben festgestellt, dass die Weltwirtschaft schnell zusammenbräche, wenn die demokratischen Staaten alle von Religiösen betriebenen Krankenhäuser, Entzugskliniken und anderen sozialen Leistungen ersetzen müssten, weil die Kosten dafür so hoch wären.

Aber was ist mit den neuen Religionen?

Neue Religionen sind besonders von feindlicher Berichterstattung betroffen und werden häufig als „Sekten“ gebrandmarkt. Jedes Mal, wenn ein Mitglied davon ein Verbrechen begeht – oder vielleicht auch fälschlicherweise eines Verbrechens beschuldigt wird – gibt es Schlagzeilen. Wenn sie jedoch positive Beiträge zur Gesellschaft und zum Frieden leisten, bleiben die Schlagzeilen aus.

Tatsache ist: Wenn ich in den vierzig Jahren meines Studiums neuer Religionen etwas gelernt habe, dann ist es, dass neue Religionen einen überverhältnismäßigen Beitrag zum Frieden leisten. Vergleichsweise kleine Religionen organisieren größere Friedensveranstaltungen und Kampagnen als manche der Hauptreligionen. Der Einwand, sie täten dies, um neue Anhänger zu gewinnen, ist dumm. Erstens könnte man den traditionellen Religionen leicht das Gleiche vorwerfen und zweitens laden neue Religionen zu ihren Friedensveranstaltungen oft Präsidenten, Premierminister und berühmte Vertreter aus Wissenschaft und Kultur ein – und erwarten sicherlich nicht, dass diese Berühmtheiten sich zu ihrem Glauben bekehren.

Ich verwies auf mehrere Beispiele, unter anderem auf eines, das China anbelangt, nämlich die Kirche des Allmächtigen Gottes. Dabei handelt es sich um eine in China schwer verfolgte Gruppe, welche die Botschaft von Frieden und vom Widerstand gegen das Böse in mehreren Ländern vor allem durch Lieder, Videos und Filme verbreitet. Letztere haben Preise auf Festivals gewonnen, die von Gruppen organisiert wurden, deren theologischer Glaube sich deutlich von dem dieser Kirche unterscheidet.

Eine Zeugin der Kirche des Allmächtigen Gottes

Auch Schwester Li Xiaohui von der Kirche des Allmächtigen Gottes nahm an einer Sitzung teil. Sie erklärte, dass „die KPCh, seit sie an die Macht kam, das Christentum stets grausam unterdrückt und verfolgt hat. In den vergangenen Jahren hat sie versucht, sämtlichen religiösen Glauben auszulöschen. Vor aller Augen zerstört die KPCh Kirchen und entfernt Kreuze. Sie verbrennt Bibeln und nimmt Christen fest und foltert sie. Allein von der Kirche des Allmächtigen Gottes wurden eine Million Anhänger festgenommen. Viele wurden gefoltert und mehr als hundert starben dabei. Außerdem mussten ungefähr 600 000 Christen unserer Kirche fliehen, um einer Festnahme durch die KPCh zu entgehen, und sind nun obdachlos. Zahlreiche Moscheen sowie buddhistische und daoistische Tempel wurden verwüstet. Mehrere Millionen muslimischer Uiguren wurden in Konzentrationslager gesperrt.“

„Natürlich“, so Schwester Li weiter, „ist es uns klar, dass der Weltfrieden durch viele weitere Übel gefährdet ist. Alle totalitären Regime müssen ausgemerzt werden, damit die Welt in Frieden leben kann!“ Sie wies auch darauf hin, dass „viele die üblen, totalitären Kräfte fürchten, aber es nicht wagen, ihre Stimme zu erheben. Können wir wirklich unser Ziel – den Weltfrieden – erreichen, wenn alle das so halten? Heute haben sich mehrere Millionen Menschen in Hongkong erhoben. Sie haben geschworen, bis zum Ende gegen die KPCh zu kämpfen und keine Kompromisse zu akzeptieren. Viele Gruppen, die im In- und Ausland unter der Verfolgung durch die KPCh leiden, haben sich ebenfalls vereint und weisen die KPCh-Tyrannei nachdrücklich in ihre Schranken.“

Schwester Li verwies auf die „große Zahl an Filmen, Chorveranstaltungen und Varieté-Shows“, in denen ihre Kirche die Verfolgung in China anprangert. Außerdem wies sie darauf hin, dass Mitglieder der Kirche des Allmächtigen Gottes „sich auch aktiv an Menschenrechtsaktivitäten in verschiedenen Ländern im Ausland beteiligt haben, um Uiguren, Tibeter und demokratische Dissidenten zu unterstützen“. Zum Abschluss zitierte sie aus den Schriften der Kirche des Allmächtigen Gottes, in denen steht, dass diejenigen, die Gläubige verfolgen und unterdrücken, den Zorn Gottes auf sich ziehen und dass – auch, wenn dies momentan unwahrscheinlich erscheint – am Ende Frieden und Gerechtigkeit siegen werden.

Eine erfolgreiche Initiative

Obwohl weltweit mehrere Initiativen den Internationalen Tag des Friedens feierten, war es eine Stärke der Genfer Veranstaltung, dass dort der Schwerpunkt auf dem Beitrag zum Kampf um Harmonie und Gerechtigkeit lag, den die Religionen, unter anderem auch die neuen Religionen, leisten.

Ich schloss meinen Vortrag mit dem Hinweis, dass es höchste Zeit ist, den wichtigen Beitrag der neuen Religionen zum Frieden und zu sozialen Verbesserungen anzuerkennen. In der Welt der neuen Religionen – genauso wie in der Welt der alten Religionen, der Politik und der Wissenschaft – leben nicht nur Heilige. Es gibt auch Schurken. Die meisten setzen sich jedoch aufrichtig dafür ein, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen – und die meisten stellen ihre Unterstützung nicht nur den eigenen Mitgliedern zur Verfügung.

Tags: die Kirche des Allmächtigen Gottes, Vereinte Nationen

Massimo Introvigne

Massimo Introvigne (14. Juni 1955 in Rom) ist ein italienischer Religionssoziologe. Er ist Gründer und Geschäftsführer des Zentrums für Studien zu neuen Religionen (CESNUR), einem internationalen Netzwerk von Wissenschaftlern, welche sich mit neuen religiösen Bewegungen auseinandersetzen. Introvigne ist Autor von mehr als 70 Büchern und über 100 Artikel im Fachgebiet der Soziologie und Religion. Er war Hauptautor der „Enzyklopädie von Religionen in Italien“. Er ist Redaktionsmitglied vom „Interdisciplinary Journal of Research on Religion“ und der Geschäftsleitung der Universitätszeitung von Kalifornien „Nova Religio“. Vom 5. Jänner bis 31. Dezember 2011 hat er in der Organisation für Sicherheit und Kooperation in Europa (OSZE) als Vorsitzender zur Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung gearbeitet, mit speziellem Fokus auf die Diskriminierung von Christen und Mitgliedern anderer Religionen. Von 2012 bis 2015 war er Vorsitzender im Observatorium für Religionsfreiheit, eingerichtet vom italienischen Außenministerium, um Probleme der Religionsfreiheit weltweit zu überwachen.

http://www.cesnur.org/

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