Die Behörden verfolgen Kirchen in China unter dem Vorwand illegaler finanzieller Aktivitäten.
Im Mai 2017 drangen mehr als zehn Polizeibeamte in die Versammlungsstätte einer Hauskirche in Qiqihar in der Provinz Heilongjiang ein und beschlagnahmten 70 000 RMB (mehr als 10 000 USD) Kirchenspenden, ohne eine Quittung dafür zu erstellen. Die Polizei behauptete, die Kirche habe “illegale Spendenbeschaffung“ betrieben. Für jeweils 100 RMB Spendengelder würden 10 000 RMB Strafe erhoben werden. Nach diesem Vorfall wurden mehr als 100 Mitglieder der Kirche gezwungen, drei Monate lang nicht mehr an den Gottesdiensten teilzunehmen.
Experten zufolge verwenden die chinesischen Behörden Gesetze, die dazu bestimmt sind “illegale Spendenbeschaffung“ im Geschäftsleben einzudämmen, um Kirchen niederzuschlagen und illegal deren Besitz zu beschlagnahmen. Bei der Verwendung dieser Gesetze zur Beschlagnahmung von Kirchenbesitz, benutzt die Kommunistische Partei Chinas ganz offensichtlich “falsche Anschuldigungen ohne sich darum zu kümmern, dass diese nur ein Vorwand sind.“
Nach in Kraft treten der revidierten Verordnung für Religionsangelegenheiten im Februar 2018 haben die Ortsverwaltungen Grundsatzvorschriften herausgegeben, die sich gegen Hauskirchen richten und diese auf verschiedene Art und Weise unter Kontrolle halten sollen. So verbieten die Behörden zum Beispiel sonntägliche Gottesdienste und behaupten, damit würden die Gottesdienstbesucher “die soziale Ordnung stören“. Sie erheben Strafgelder und schikanieren die Kirchen mit der Begründung, diese würden “die Hausnutzung abändern“. Manche Kirchen werden sogar vollständig geschlossen.
Bericht von Piao Junying