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Bitter Winter

Ein Magazin über Religionsfreiheit und Menschenrechte in China

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Polizeischikanen treiben Christin in den Selbstmord

13/12/2018Yao Zhangjin |

Polizeischikanen, Verfolgung, Selbstmord
Friedhof (Bild aus dem Internet)

Nach langer Verfolgung und Einschüchterung durch die Behörden beging eine 47 Jahre alte Angehörige der Kirche des Allmächtigen Gottes aus Shaanxi Selbstmord.

Am 2. August dieses Jahres beging Li Zhen (Name von der Redaktion geändert), eine Angehörige der Kirche des Allmächtigen Gottes aus der Stadt Xianyang in der nordwestlichen Provinz Shaanxi, Selbstmord, nachdem sie fünf Jahre lang von den Behörden wegen ihres Glaubens schikaniert worden war.

Alles begann im Jahr 2013, als Li Zhen, während sie einem Gottesdienst in ihrer Kirche beiwohnte, zum ersten Mal verhaftet wurde. Obwohl man sie kurz darauf wieder entließ, erhielt sie doch wegen ihres Glaubens einen Eintrag in ihr polizeiliches Führungszeugnis. Ihr Mann ließ sich daraufhin von ihr scheiden und 2016 gründete Li Zhen eine neue Familie, änderte ihre Adresse und entzog sich so der Überwachung durch die örtliche Polizei.

Am 5. Juli 2017 spürte die Polizei jedoch Li Zhens Eltern auf und drohte ihnen, Lis Name auf die Fahndungsliste zu setzen, wenn diese ihnen nicht die Adresse von Li nennen würden. Eingeschüchtert von diesen Drohungen, nannten die Eltern den Polizisten Li Zhens Adresse und von diesem Zeitpunkt an begann die Polizei, sie regelmäßig zu schikanieren.

Am 7. Juli um neun Uhr morgens, unmittelbar nachdem Li Zhens Ehemann zur Arbeit gegangen war, stürmten zwei Polizeibeamte in Li Zhens Zuhause. Sie befragten sie über ihren Glauben und drohten, dass es „das nächste Mal, wenn wir dich kriegen nicht so glimpflich abläuft.“ Die Polizeibeamten machten auch Fotos von Li Zhen und durchsuchten ihr gesamtes Zuhause – sogar den Inhalt des Computers ihres Sohnes.

Am 7. Mai 2018 wurde Li Zhen zum Dorfkomitee bestellt und von fünf Polizeibeamten erneut zu ihrem Glauben, den Leitern ihrer Kirche und den Leuten, die die Predigten hielten, befragt. Sie sagten ihr auch, dass sie jederzeit wissen wollten, wo sie sich gerade befände und begannen aus diesem Grund ihr, vom Zeitpunkt der Befragung an, ständig SMS zu senden, was für sie sehr viel Stress bedeutete. In einem Brief an ein anderes Kirchenmitglied schrieb sie: „Jetzt sendet mir (die Polizei) ständig SMS, um mich zu schikanieren, was mich quält und verängstigt. Ich kann mich den ganzen Tag über nicht konzentrieren.“

Im Juli 2018 begann die Polizei damit, Li Zhen zu Hause aufzusuchen. Die Besuche wurden allmählich zahlreicher – zuerst kamen sie nur einmal pro Woche, später alle zwei bis drei Tage. Jedes Mal kamen vier uniformierte Polizisten in Polizeiautos, stürmten in ihr Zuhause und befragten sie für mehr als eine halbe Stunde. Sie setzten sie unter Druck, dass sie ihrem Glauben abschwören, ihre Glaubensgenossen verraten und Informationen über die Kirche preisgeben solle.

Der zunehmende Polizeidruck führte dazu, dass Li Zhen keinen Schlaf mehr finden konnte und ihren Appetit verlor. Eine der Familie nahestehende Person berichtet, dass Li ihrer Mutter einmal verzweifelt anvertraut hätte, dass sie Angst habe, im Falle einer Festnahme durch die Polizei, die Folter nicht ertragen zu können und andere Christen zu verraten, was sie nicht wollte. Li befürchtete auch, dass die Polizeischikanen ihrer Ehe schaden könnten, daher sprach sie mit ihrem Mann nicht darüber.

Am 2. August 2018 kamen erneut vier Polizeibeamte zu Li Zhens Zuhause. Nach einer halben Stunde gingen sie wieder. Li schickte ihre kränkliche Mutter, die gerade zu Besuch war, nach Hause, hinterließ einen Abschiedsbrief und brachte sich selbst durch die Einnahme von Pestiziden um.

Li Zhens Ehemann und ihre ältere Schwester fanden ihre Leiche und entdeckten später einen Behälter mit dem Pestizid „Dimethoat“, mit dem sie sich selbst umgebracht hatte. Ihre Schwiegermutter sagte unter Tränen: „Sie war so ein liebes Mädchen, sie war zu allen in ihrer Familie freundlich. Wie konnte sie nur so töricht sein…“.

Die Familie benachrichtigte die Polizei und sieben oder acht Polizeibeamte kamen zu Lis Zuhause. Familienmitglieder warfen der Polizei vor, Li in den Selbstmord getrieben zu haben, aber die Beamten wiesen die Vorwürfe zurück und wollten keine Verantwortung übernehmen. Sie sagten: „Wir haben sie nicht in den Selbstmord getrieben, sondern unsere Dienstpflichten erfüllt.“

Ein Regierungsinsider sagt, dass Verfolgungen, wie die von Li Zhen, das Ergebnis der Richtlinien der Kommunistischen Partei Chinas seien. Er fügte hinzu, dass Xi Jinping bereits 2014 persönlich die Anweisung erteilt habe, Angehörige der Kirche des Allmächtigen Gottes, die bereits einmal festgenommen worden seien, erneut zu verhaften und zu befragen und jeden dazu zu bringen, die Namen von sechs weiteren Kirchenmitgliedern zu nennen. Dieses Vorgehen wurde als „Bearbeitung der Reben und Graben nach Wurzeln“ bezeichnet.

Die Kirche des Allmächtigen Gottes berichtet, dass von April bis November 2018 allein in der Provinz Shaanxi mehr als 600 Christen regelmäßig in ihrem Zuhause schikaniert und eingeschüchtert worden seien. Von diesen seien mehr als 100 Personen in den Untergrund gegangen, um der Überwachung und der Schikane durch die Polizei zu entfliehen, aber ihre Familien werden weiterhin mit Verhören und Drohungen konfrontiert.

Bericht von Yao Zhangjin

Tags: die Kirche des Allmächtigen Gottes, Polizeigewalt

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