Dem einstige KPCh-Liebling Abt Xuecheng wurde aufgrund eines Sexskandals – und aus anderen Gründen – ein Rücktritt “empfohlen“.
Bitter Winter berichtete am 8. August, dass gegen den Ehrwürdigen Xuecheng, den Abt des Pekinger Longquan-Tempels, Präsidenten der Buddhistischen Vereinigung Chinas und treuen KPCh-Anhänger wegen sexuellen Missbrauchs ermittelt wird.
Hong Konger Medien berichten nun, dass die KPCh Xuecheng den Rücktritt nahelegt und dass er von seiner Position als Präsident der Buddhistischen Vereinigung Chinas, der staatlich kontrollierten buddhistischen Organisation Chinas, zurückgetreten ist. Chinesische Quellen berichten, dass er außer wegen sexuellen Missbrauchs auch wegen Veruntreuung von Spendengeldern und der Genehmigung des Baus von “illegalen Tempeln“ angeklagt ist.
Dies scheint zu bestätigen, dass Xuecheng – wie wahr oder unwahr die Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs sein mögen – das Wohlwollen der KPCh verloren hat, weil er das aktuelle Vorgehen gegen Religion und Tempel kritisierte.
Am 31. Juli 2018 wurde der chinesische Buddhismus durch diesen Skandal erschüttert. Auf WeChat erschien ein “Bericht zu wichtigen Themen”, in dem der Ehrenwerte Xuecheng, Abt des Pekinger Longquan-Tempels, angeklagt wird, über Jahre hinweg buddhistische Nonnen missbraucht zu haben, indem er ihnen versprach, sie würden durch sexuelle Beziehung zu ihm “gereinigt“. In dem Bericht finden sich auch eindeutige Nachrichten, die Xuecheng den Nonnen geschickt haben soll. Der Bericht stammt von zwei ehemaligen Meistern am Longquan-Tempel, Xianjia 贤佳and Xianqi. Außerdem enthält der Text auch eine Aussage von einer der Nonnen.
Der Bericht schockierte die buddhistische Welt. Xuecheng blickt auf eine überraschend schnelle Karriere in der Buddhistischen Vereinigung Chinas zurück, deren Generalsekretär er 2007 und deren Vorsitzender er 2011 im Alter von 45 Jahren wurde. Damit war er der jüngste Mönch, der diese Position je innehatte. Die Buddhistische Vereinigung Chinas ist die Entsprechung der Drei Selbst-Kirche für die Protestanten und der Patriotischen Vereinigung für die Katholiken. Das heißt, es handelt sich dabei um eine staatlich kontrollierte Körperschaft, der alle buddhistischen Tempel und Institutionen in ganz China zwingend angehören müssen.
Am 1. August wies Xuecheng alle Vorwürfe in einer kurzen Erklärung auf Weibo zurück.