Kürzlich wurden Kirchen in mehreren Provinzen, darunter Shandong, Hunan und Jilin, durchsucht und geschlossen.
Im April kam eine Gruppe von 20 Regierungsangestellten zu einer Sola Fide-Hauskriche in der Stadt Huaihua (Hunan). Die Polizei sperrte sogar drei Straßenkreuzungen, die zur Kirche führten, mit circa einem Dutzend Fahrzeugen.
Die Beamten nahmen das Kreuz und die Spruchbänder mit Versen von den Kirchenwänden. Sie beschlagnahmten die Spendenbox, sowie die Tische, Stühle und Musikinstrumente der Kirche.
Die Gläubigen waren über diese unverfrorene Unterdrückung der Kirche aufgebracht. Als einer von ihnen einen Beamten fragte, aus welchem Grund sie Beschlagnahmungen durchführen und die Einrichtung zerstören, antwortete dieser, dass der Glaube an Gott zu einer Geldstrafe von bis zu 60 000 RMB (fast 8700 USD) sowie einer Haftstrafe führen kann.
Quellen berichten, dass eine Stunde vor dieser Durchsuchung ein Prediger festgenommen worden sei. Zwei Monate später seien acht Gläubige von Polizeibeamten geladen worden, um an “Transformation durch Bildung“-Unterricht teilzunehmen.
In der Zwischenzeit schlossen die Behörden in der Stadt Hailun (Heilongjiang) eine weitere Sola Fide-Kirche. Knapp hundert Gläubige haben nun keine Andachtsstätte mehr. Sie können sich nur noch heimlich in Gruppen von sieben oder acht Personen in Privathäusern treffen.
In der Stadt Baishan (Jilin) wurde im Juni ebenfalls eine Versammlungsstätte einer Sola Fide-Gemeinde geschlossen. Kurz darauf folgte die Schließung von zwei weiteren Versammlungsstätten. In der Stadt Changchun wurde eine Kirche mit über 100 Gläubigen geschlossen.
In der Stadt Linyi (Shandong) wurden aufgrund ständiger Schikanen und Drohungen durch die lokalen Behörden und die Vereinigte Arbeitsfront ebenfalls zwei Versammlungsstätten geschlossen.
Sola Fide ist eine christliche theologische Lehre, die sich von der Lehre der römisch-katholischen und orthodoxen Kirchen unterscheidet.
Bericht von Shen Xiang