Die tibetische Sprache, oft aus öffentlichen Schulen verbannt, wird in Klöstern unterrichtet. Die KPCh behauptet, dies sei verboten.
Massimo Introvigne
Human Rights Watch hat eine lokale Regierungsverordnung aus dem Bezirk Nangchen in Osttibet veröffentlicht, mit dem Titel: “Dringliche Mitteilung bezüglich der Unterbindung illegaler Unterrichtsklassen in Klöstern.”
Die Verordnung befasst sich mit “Tibetischen Sprachkursen“, die Klöster in den Winterferien der öffentlichen Schulen anbieten. Der Kontext ist die zunehmende „Sinisierung“ Tibets, was das Erlernen von Tibetisch und den Schulunterricht in Tibetisch zunehmend erschwert.
In der Verordnung vom 25. Dezember 2018 heißt es, dass „das Durchführen von Kursen durch Klöster korrigiert und streng verboten werden muss”. Die Behörden sollen Mönche, die das Verbot nicht respektieren, bestrafen. Die „schädliche Natur“ der klösterlichen Ausbildung darf nie vergessen werden.
KPCh-Kader sollten „die Stellung halten für die ideologische Erziehung von Kindern und Jugendlichen und die führende Rolle der Partei und der Regierung im Bildungsbereich energisch verteidigen.“
Laut der Verordnung sollten diese Vorfälle „eine Warnung sein“, dass „die ideologische Erziehung von Eltern und Kindern besser werden muss, um die Stärke der oppositionellen Kräfte in der Gesellschaft zu verringern.“
Die Verordnung erklärt ferner, dass Mönche, die für das Unterrichten von Kindern verantwortlich sind, ihren klösterlichen Ausweis verlieren, was bedeutet, dass sie sich nicht länger als Mönche ausweisen und in Klöstern leben können.
Man geht davon aus, dass auch in anderen Provinzen Tibets ähnliche Richtlinien umgesetzt werden.