Seit Anfang April läuft in der Provinz eine umfassende, organisierte Kampagne gegen die Kirche des Allmächtigen Gottes, die die Kirche vernichten soll.
Zhang Wenshu
Laut Angaben der KAG, wurden am 16. und 18. April während einer organisierten Operation gegen die Kirche des Allmächtigen Gottes (KAG) über 50 Mitglieder in den Städten Dezhou, Tai’an und Liaocheng in der östlichen Provinz Shandong verhaftet. Der Aufenthaltsort mehrerer wichtiger Vorstände der Kirche ist nach wie vor unbekannt. Informierte Quellen berichten, dass auch in anderen Städten der Provinz Kampagnen gegen die Kirche geplant sind.
Die Kirche des Allmächtigen Gottes (KAG) ist die größte neue christliche Religionsbewegung in China und leidet seit ihrer Gründung im Jahr 1991 unter fortwährender brutaler Unterdrückung durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Mitglieder der KAG können allein wegen des Besitzes von Literatur der Kirche verhaftet, inhaftiert und zu einer schweren Gefängnisstrafe verurteilt werden. Die KPCh startete 2018 mehrere Sonderaktionen zur Festnahme gegen die Kirche, bei denen über 11.000 Mitglieder verhaftet wurden, davon 664 in Shandong.
Nach Angaben der Familie eines Verhafteten in der Stadt Dezhou stürmten am 17. April acht Polizisten plötzlich das Wohnhaus des Gläubigen, ohne sich auszuweisen, durchsuchten es und beschlagnahmten 6.000 RMB (ca. 780 Euro) an Bargeld, zwei Computer und andere Gegenstände. Später wurde auch seine Frau mitgenommen und befindet sich seither in einer Haftanstalt.
In einigen Fällen hat die Polizei Menschen dazu verleitet, ihnen ihre Türen unter falschen Vorwänden zu öffnen, z.B. um Wasserzähler zu überprüfen oder Wartungsarbeiten durchzuführen. Genau das passierte einer Gläubigen am 17. Juni in Dezhou. Als sie die Tür für jemanden öffnete, der behauptete, die Stromleitungen ihres Hauses überprüfen zu müssen, stürmten mehr als ein Dutzend Polizisten herein, durchsuchten das Haus und beschlagnahmten spirituelle Bücher, zwei Computer und andere religiöse Gegenstände. Die Frau wurde von der Polizei in Handschellen und mit einer schwarzen Kapuze über dem Kopf abgeführt.
Die meisten der in Tai’an und Liaocheng Verhafteten wurden ebenfalls aus ihren Häusern abgeführt, die zuvor gestürmt und durchsucht wurden. Dies beweist, dass die Operation vollständig geplant war und die Informationen über die Gläubigen lange im Voraus gesammelt wurden.
Eine Woche vor den Massenverhaftungen trafen sich die Behörden in Jinan, der Hauptstadt von Shandong, zu einer Sitzung, um die Untersuchungskampagne über Personen zu diskutieren, die zu den von der KPCh als xie jiao bezeichneten religiösen Bewegungen gehören, wie der KAG. Der Schwerpunkt der Untersuchung soll auf die „Planer“ und „Organisatoren“ solcher Gruppen gelegt sein. Laut Informanten wurden in der Stadt mindestens 370 Schlüsselziele für eine Niederschlagung ermittelt.
Am 3. April beriefen die Stadtverwaltungen der Stadt Qingdao in Shandong ebenfalls eine Sitzung zu „einem besonderen Kampf zur ‘Säuberung von Bandenkriminalität und Ausrottung des Übels‘ und zur Umsetzung der Anti- xie jiao Arbeit ein“, um auf die KAG weiterhin „erhöhten Druck“ auszuüben und eine dreimonatige Untersuchung zu starten, mit dem Ziel, die Kirche zu vernichten.
Die KPCh setzt religiöse Gruppen, die nicht der staatlichen Kontrolle unterliegen oder von denen die KPCh glaubt, dass sie schnell wachsen und eine Bedrohung für das Regime darstellen, auf eine Liste der xie jiao und geht mit absoluter Härte gegen sie vor. In der Zwischenzeit vermischt die KPCh fälschlicherweise xie jiao mit den „Sekten“ westlicher Länder, um ihr Vorgehen zu rechtfertigen.