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Bitter Winter

Ein Magazin über Religionsfreiheit und Menschenrechte in China

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Vatikan unterzeichnet „Provisorische Vereinbarung“ mit China

24/09/2018Massimo Introvigne |

Katholizismus in China
Vatican Secretary of State, Cardinal Pietro Parolin.
(Credits: Saeima – CC BY-SA 2.0)

Entgegen den übertriebenen Erwartungen hat das Abkommen des Vatikans mit China eine begrenzte Reichweite – wird jedoch als „der erste Schritt in einem Prozess“ beschrieben.

Massimo Introvigne

Am Samstag, den 22. September, gab der Vatikan bekannt, dass er in Peking eine „vorläufige Vereinbarung“ mit der chinesischen Regierung unterzeichnet hat, die sich mit der Ernennung der katholischen Bischöfe in China beschäftigt, Die Details bleiben geheim. Die internationale Ausgabe der chinesischen offiziellen People’s Daily bestritt zunächst, dass eine vatikanische Delegation Peking besucht hat, musste aber nach der offizielle Ankündigung des Vatikans – welche den stellvertretenden Außenminister Wang Chao als Vertreter der chinesischen Seite, der unterzeichnet hat, erwähnte – einräumen, dass ein vertrauliches Abkommen unterzeichnet wurde. Das seltsame Verhalten der Medien der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) bestätigt, dass es innerhalb der KPCh selbst Gegner des Abkommens gibt.

Die Pressemitteilung des Vatikans lautet wie folgt:

“Im Rahmen der Kontakte zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China, die sich seit einiger Zeit mit kirchlichen Fragen gemeinsamen Interesses befassen und weitere Verständigung fördern sollen, fand heute, am 22. September 2018, in Peking ein Treffen zwischen Monsignore Antoine Camilleri, Unterstaatssekretär für die Beziehungen des Heiligen Stuhls zu den Staaten, und Seiner Exzellenz Wang Chao, stellvertretender Außenminister der Volksrepublik China, und außerdem Leitern der Delegationen des Vatikans und Chinas statt.

Im Rahmen dieses Treffens unterzeichneten die beiden Vertreter eine vorläufige Vereinbarung über die Ernennung der Bischöfe.

Dieses vorläufige Abkommen, welches das Ergebnis einer schrittweisen und gegenseitigen Annäherung ist, wird nach einem langen Prozess sorgfältiger Verhandlungen abgeschlossen und sieht regelmäßige Evaluierungen seiner Umsetzung vor. Es geht um die Ernennung der Bischöfe, die für das Leben der Kirche von großer Bedeutung ist, und schafft die Voraussetzungen für eine breitere Zusammenarbeit auf bilateraler Ebene.

Es ist unsere gemeinsame Hoffnung, dass dieses Verständnis einen fruchtbaren und weitsichtigen Weg des institutionellen Dialogs fördert und positiv zum Leben der katholischen Kirche in China, zum Wohle des chinesischen Volkes und zum Frieden in der Welt beiträgt.

Anfang dieser Woche hatte das Wall Street Journal ein viel breiteres Abkommen erwartet, auf das die Pekinger Behörden nicht vorbereitet waren, wie Bitter Winter berichtete.

Was wirklich passiert ist, kann wie folgt zusammengefasst werden:

1. Die KPCh favorisierte 1957 die Gründung einer „patriotischen katholischen Kirche“ mit Bischöfen, die theoretisch von den örtlichen Katholiken „gewählt“, aber tatsächlich von der KPCh und nicht vom Vatikan ernannt wurden. Sie sind Teil des „roten Marktes“, der von der Regierung kontrollierten Religionen in China. Der Vatikan erklärte diese „patriotische Kirche“ für abgespalten und exkommunizierte ihre Bischöfe, während sie in China als die einzige wahrhaft katholische und als Untergrundkirche anerkannt wurde mit, vom Vatikan ernannten Bischöfen, die vom Regime stark verfolgt wurden.

2. Seit dem Pontifikat von Benedikt XVI. und in einigen Fällen sogar früher vereinbarten der Vatikan und die KPCh die Ernennung von lokalen Bischöfen, die sowohl von der KPCh ausgewählt als auch vom Vatikan anerkannt wurden. Die beiden katholischen Kirchen, die offizielle und die „patriotische“, fusionierten zwar nicht, aber hatten in vielen Diözesen gemeinsame Bischöfe.

3. Dies geschah in einer Reihe von Diözesen, während der Vatikan in anderen starke Einwände gegen die von der KPCh gewählten Bischöfe hatte und sich jegliche Vereinbarung als unmöglich erwies.

4. Was die neue Vereinbarung mit sich bringt, auchwenn die Einzelheiten geheim sind, ist, dass der Vatikan und die KPCh übereingekommen sind, die bestehenden Probleme zu lösen und einen (geheimen) Prozess zu etablieren, um gemeinsam die zukünftigen Bischöfe aller chinesischen Diözesen zu bestimmen. Nach einer Botschaft des Staatssekretärs des Vatikans, Kardinal Pietro Parolin, wurden die Probleme in der Tat für alle Diözesen gelöst, wo es zuvor keine Einigung gab, so wie er dies angekündigt hat: “Und heute sind zum ersten Mal alle Bischöfe in China in Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom, mit dem Nachfolger Petri“, z.B. mit Papst Franziskus und dem Heiligen Stuhl.

5. Im Gegensatz zu den übertriebenen Erwartungen oder Ängsten bedeutet dies nicht den Austausch diplomatischer Anerkennungen zwischen dem Heiligen Stuhl und China, was auch bedeuten würde, dass der Vatikan seine diplomatische Anerkennung Taiwans beenden müsste – das taiwanesische Außenministerium beeilte sich, eine Erklärung zu veröffentlichen, dass dies nicht der Fall ist.

6. Es gibt keine Ankündigung, dass die Untergrundkirche und die „patriotische“ Kirche fusionieren werden (was von den obersten Anführern der patriotischen Kirche und ihren Anhängern in der KPCh abgelehnt wurde). Was wir sofort erwarten können, ist eine allmähliche Anpassung der Situation, die in manchen Diozösen bereits besteht, in denen die beiden Strukturen personell miteinander verbunden sind, auf alle Diözesen, indem sie den gleichen Bischof an der Spitze haben.

7. Natürlich wird dieser Prozess mittel- oder langfristig vielleicht zur Verschmelzung der beiden Kirchen führen, aber dies erfordert die Aushandlung vieler weiterer Details. Der Vatikan unter Papst Franziskus weist eher einen Stil von „Startprozessen“ auf, statt abzuschließen, und dies ist ein weiteres Beispiel für diese Strategie.

8. Konservative Katholiken, darunter auch einige in China und Hongkong, sprechen sich gegen den „Ausverkauf“ der katholischen Kirche an die KPCh aus. Ihre Position und ihre Bedenken sind verständlich. Mit dem neuen Gesetz, das am 1. Februar 2018 in Kraft trat, bestand die Alternative für die katholische Kirche „im Untergrund“ darin, sich mit der KPCh zu verständigen oder ausgelöscht und schwer verfolgt zu werden. Die katholische Kirche“im Untergrund“ ist Teil eines „grauen Marktes“ der Religion, den Präsident Xi Jinping zu beseitigen geschworen hatte. Während die meisten protestantischen Hauskirchen, die ebenfalls Teil des „grauen Marktes“ sind, nicht die Möglichkeit haben, ähnliche Vereinbarungen zu erzielen, ist der Vatikan sowohl eine religiöse Organisation als auch ein Staat. Er glaubt offensichtlich, dass er in der einzigartigen Position ist, eine Übereinkunft zu finden, die Verfolgung vermeiden und ein gewisses Maß an Religionsfreiheit für die Katholiken in China sichern würde. Der Vatikan glaubt nach seiner Erfahrung in Ländern wie Polen oder Litauen auch, dass diese Abkommen ihm einen Spielraum bieten, innerhalb der kommunistischen Gesellschaften offen zu agieren und ihre Veränderung von innen subtil zu beeinflussen. Ob dies eine realistische Perspektive oder eine gefährliche Illusion ist, wird die Zeit zeigen. Aber das ist der wahre Grund dafür, dass die Abteilungen der KPCh gegen das Abkommen sind und dass es kein partieller, provisorischer und geheimer Vertrag ist, sondern ein globaler, endgültiger und öffentlicher Vertrag mit dem Vatikan.

Tags: katholische Kirche

Massimo Introvigne

Massimo Introvigne (14. Juni 1955 in Rom) ist ein italienischer Religionssoziologe. Er ist Gründer und Geschäftsführer des Zentrums für Studien zu neuen Religionen (CESNUR), einem internationalen Netzwerk von Wissenschaftlern, welche sich mit neuen religiösen Bewegungen auseinandersetzen. Introvigne ist Autor von mehr als 70 Büchern und über 100 Artikel im Fachgebiet der Soziologie und Religion. Er war Hauptautor der „Enzyklopädie von Religionen in Italien“. Er ist Redaktionsmitglied vom „Interdisciplinary Journal of Research on Religion“ und der Geschäftsleitung der Universitätszeitung von Kalifornien „Nova Religio“. Vom 5. Jänner bis 31. Dezember 2011 hat er in der Organisation für Sicherheit und Kooperation in Europa (OSZE) als Vorsitzender zur Bekämpfung von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung gearbeitet, mit speziellem Fokus auf die Diskriminierung von Christen und Mitgliedern anderer Religionen. Von 2012 bis 2015 war er Vorsitzender im Observatorium für Religionsfreiheit, eingerichtet vom italienischen Außenministerium, um Probleme der Religionsfreiheit weltweit zu überwachen.

http://www.cesnur.org/

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