Im April hat Deutschland einen uigurischen Asylsuchenden nach China ausgewiesen, der nach seiner Rückführung “verschwunden“ ist. Nun hat sich Deutschland für diesen “Fehler“ entschuldigt, will aber dennoch am 31. August Schwester Zhao von der Kirche des Allmächtigen Gottes ausweisen, die wahrscheinlich auch “verschwinden“ wird.
Die deutschen Behörden haben angekündigt, dass sie Schwester Zhao, die derzeit in Ingelheim festgehalten wird und sich ihrer Rückführung am 9. Juli widersetzt hat, am 31. August zwangsweise nach China ausweisen werden.
Neun NGOs, die sich für Religionsfreiheit engagieren, haben am 1. August an Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Schreiben appelliert, sich für Schwester Zhao einzusetzen.
Frau Zhao ist Mitglied der Kirche des Allmächtigen Gottes (KAG), einer 1991 gegründeten neuen christlich-religiösen Bewegung in China, die in China schwerer Verfolgung ausgesetzt und seit 1995 auf der offiziellen Liste der xie jiao aufgeführt ist.
Xie jiao, was traditionell als “üble Sekte“ übersetzt wird, bedeutet tatsächlich “heterodoxe Lehren“. So werden Bewegungen bezeichnet, die nicht von der Regierung genehmigt sind. In einer xie jiao aktiv zu sein gilt als Straftat, die nach Artikel 300 des chinesischen Strafgesetzbuches mit einer Gefängnisstrafe von drei bis sieben Jahren “oder mehr“ geahndet wird.
Ein vertrauliches KPCh-Dokument, das westlichen Medien zugespielt wurde, zeigt, dass 2018 eine neue, massive Kampagne gestartet wurde, um die xie jiao und die KAG “auszulöschen“. Die Zahl der Festnahmen und Verurteilungen im Rahmen dieser Kampagne steigt ständig.
Im April 2018 ließ Deutschland einen muslimisch-uigurischen Asylsuchenden nach China rückführen. Sobald dieser in China gelandet war, “verschwand“ er, und sein Anwalt und seine Familie befürchten das Schlimmste. Deutschland hat sich nun entschuldigt, und die Rückführung als “einen Fehler“ bezeichnet. Entschuldigungen haben den Uiguren jedoch nicht gerettet und spätere Entschuldigungen werden auch Schwester Zhao nicht retten können.